Bild: Der Ortschaftsrat Dietingen trifft sich ein letztes Mal: (v. l. n. r.) Gerhard Schneider, Alexander Ettwein, Georg Schneider, Silas Eints, Ortsvorsteher Klemens Schmid, Martin Oehler, Jens Hofmeyer, Ortsvorsteher a. D. Thomas Willekes, Bürgermeister Frank Scholz.

 

Ganz im Zeichen des Abschieds stand die letzte Sitzung des Ortschaftsrats Dietingen, der sich mit dem Ablauf der Legislaturperiode auflösen wird. Im Mittelpunkt der öffentlichen Beratung stand ein Rückblick über die vergangene Zeit des Ortsteilgremiums. Ortsvorsteher Klemens Schmid begrüßte hierzu den langjährigen ehemaligen Ortsvorsteher Thomas Willekes, der die geschichtliche Entwicklung des Ortsteilgremiums darstellte, einen Überblick über zurückliegende Beratungsthemen gab und mit statistischen Zahlen aufbereitete.

Der Ortschaftsrat Dietingen trat erstmals im Oktober 1974 zusammen. Ihm gehörten 7 Bürgerinnen und 36 Bürger dem Ortschaftsrat in den 10 Legislaturperioden an. Hiervon wirkten zugleich 4 Bürgerinnen und 26 Bürger im Gemeinderat mit, repräsentierten die Gemeinde in den Zweckverbänden oder bekleideten die Funktion ehrenamtlicher Bürgermeisterstellvertreter. Herausragend dabei war das Engagement von Gerhard Schneider, der auf eine 35-jährige kommunalpolitische Tätigkeit zurückblicken kann. Viele kleinere und größere Projekte konnten die Ehrenamtlichen im kommunalen Gremium begleiten und dabei zahlreiche Initiativen erfolgreich umsetzen. Mit einem Augenzwinkern führte Thomas Willekes aus, dass sich in dieser Zeit manch ein Thema auch einmal als Favorit herauskristallisieren oder auch zu einem Dorn im Auge entwickeln konnte. Gleichwohl wurde die Themenvielfalt zu einem eindrücklichen Zeugnis der ehrenamtlichen Tätigkeit. Die Mitglieder des Ortschaftsrats galten innerhalb der Bürgerschaft in der Vergangenheit oftmals als erste Ansprechpartner. Die Zeit brachte es jedoch mit sich, dass viele Anliegen direkt an die Gemeindeverwaltung herangetragen werden und die Bedeutung des Ortsteilgremiums schrittweise zurückging. Die Aufgaben aus den Anfängen der Gemeindereform sind erledigt.

Mit dem Zitat von Henning Mankell „Die Geschichte ist nicht nur etwas, was hinter uns liegt, sie ist auch etwas, was in unserer Gegenwart weiterwirkt“ schloss Thomas Willekes seinen Rückblick unter dem langanhaltenden Applaus der Anwesenden.

Ortsvorsteher Klemens Schmid schloss sich dem Dank an alle aktuellen und in der Vergangenheit aktiven Ratsmitglieder an. Bürgermeister Frank Scholz griff die geschichtliche Entwicklung auf und bedankte sich seinerseits bei allen in dieser Zeit ehrenamtlich wirkenden Ratsmitgliedern. Einen besonderen Dank richtete er an Klemens Schmid für die in den vergangenen Jahren ausgeübte Tätigkeit des Ortsvorstehers, der damit auch die schwierige Beratung über die eigene Auflösung des Ortsteilgremiums mutig und ausgleichend moderierte.

Mit der Auflösung des Ortschaftsrats Dietingen werden die Themen für den Ortsteils Dietingen wie zuvor bereits die Belange des Ortsteils Gößlingen im Gemeinderat beraten. Im Zusammenhang mit der Auflösung des Ortschaftsrats Dietingen wurde über die Einsetzung eines Koordinators als Bindeglied zwischen Gemeindeverwaltung, Gemeinderat, örtlichen Vereinen, Einrichtungen und der Kirchengemeinde gesprochen. Ein solcher Koordinator soll auch für den Ortsteil Gößlingen gefunden werden. Diese Koordinatoren haben nicht dieselben Aufgaben wie die früheren Ortsvorsteher sondern sollen insbesondere Generalversammlungen besuchen, Veranstaltungen von Vereinen koordinieren, beim Vereinsterminkalender mitwirken und generell Ansprechpartner für Vereine und Vereinigungen sein.